Gundam Breaker 4: Eine umfassende plattformübergreifende Rezension
Im Jahr 2016 war die Gundam Breaker-Serie ein Nischenimport für PS Vita-Enthusiasten. Die Ankündigung einer globalen, plattformübergreifenden Veröffentlichung von Gundam Breaker 4 im Jahr 2024 war eine große Überraschung, und nach 60 Stunden auf verschiedenen Plattformen ist klar, warum. Dies ist nicht nur ein weiteres Spiel; es stellt einen bedeutenden Sprung für das Franchise im Westen dar.
Die Western-Veröffentlichung ist ein Game-Changer. Vorbei sind die Zeiten des Imports asiatisch-englischer Veröffentlichungen. Gundam Breaker 4 bietet Dual-Audio (Englisch und Japanisch) und mehrere Untertiteloptionen, eine Funktion, die in früheren Gundam-Titeln selten zu finden war. Aber wie schlägt sich das Spiel selbst auf verschiedenen Plattformen?
Die Geschichte ist zwar brauchbar, aber nicht die Hauptattraktion des Spiels. Es bietet zu Beginn einige lange Dialoge vor der Mission, wird aber später im Spiel durch interessante Charakterenthüllungen und Dialoge verbessert. Neueinsteiger werden auf den neuesten Stand gebracht, auch wenn die Bedeutung bestimmter Charaktere ohne Vorkenntnisse in der Serie möglicherweise verloren geht.
Das wahre Herz von Gundam Breaker 4 liegt in seiner beispiellosen Individualisierung. Spieler können einzelne Teile, Waffen (einschließlich Dual-Waffen-Optionen) und sogar die Größe der Komponenten sorgfältig anpassen und so wirklich einzigartige Gunpla-Kreationen erstellen. Die Möglichkeit, Standard- und SD-Teile (superverformt) zu kombinieren, bietet eine weitere Ebene kreativer Freiheit. Builder-Teile verbessern die Individualisierung weiter und bieten zusätzliche Funktionen und Fertigkeiten. EX- und OP-Fertigkeiten, abhängig von Teilen und Waffen, sowie Fähigkeitspatronen, die Buffs und Debuffs bereitstellen, verleihen dem Kampf strategische Tiefe.
Das Gameplay beinhaltet das Abschließen von Missionen, das Zerbrechen von Teilen, das Verdienen von Belohnungen und das Aufrüsten von Komponenten mithilfe erworbener Materialien. Das Spiel ist gut ausbalanciert, sodass auf dem Standard-Schwierigkeitsgrad kaum gegrindet werden muss. Im Verlauf der Geschichte werden höhere Schwierigkeitsgrade freigeschaltet, was die Herausforderung erhöht. Optionale Quests bieten zusätzliche Belohnungen und unterhaltsame Spielmodi wie den Überlebensmodus.
Über Kampf und Anpassung hinaus können Spieler ihren Gunpla mit Lackierungen, Abziehbildern und Verwitterungseffekten personalisieren. Die schiere Tiefe der Individualisierung ist erstaunlich.
Das Gameplay selbst macht sehr viel Spaß. Der Kampf bleibt auch auf einfacheren Schwierigkeitsgraden spannend und bietet eine große Auswahl an Waffen und Fertigkeiten, mit denen man experimentieren kann. Bosskämpfe sind clever gestaltet und beinhalten oft die Zerstörung von Schwachstellen und Schilden, was den Kämpfen eine strategische Ebene verleiht. Die visuelle Präsentation ist eine Mischung aus hervorragenden Gunpla-Modellen und -Animationen und etwas weniger beeindruckenden Umgebungen, insbesondere zu Beginn des Spiels. Der Kunststil ist stilisiert, nicht realistisch.
Der Soundtrack ist gemischt, mit einigen unvergesslichen Titeln und ein paar herausragenden Stücken. Das Fehlen von Musik aus dem Anime und den Filmen ist eine leichte Enttäuschung. Die Sprachausgabe ist jedoch sowohl auf Englisch als auch auf Japanisch überraschend gut.
Kleinere Probleme umfassen einige sich wiederholende Missionstypen und einige Fehler (hauptsächlich im Zusammenhang mit Steam Deck). Die Online-Multiplayer-Funktionalität konnte vor dem Start nicht vollständig getestet werden.
Der Autor teilt auch seine Erfahrungen beim Bau eines Master Grade Gunpla neben dem Spielen des Spiels und hebt die komplizierten Details und die Handwerkskunst hervor, die bei der Erstellung dieser Modelle erforderlich sind.
Plattformunterschiede:
- PC: Unterstützt über 60 fps, Maus und Tastatur sowie mehrere Controller-Optionen. Läuft gut auf Steam Deck, obwohl einige kleinere Textprobleme festgestellt wurden.
- PS5: Auf 60 fps begrenzt, hervorragende Grafik und gute Rumble-Unterstützung.
- Switch:Geringere Auflösung, Details und Leistung im Vergleich zur PS5, mit spürbarer Verlangsamung im Montage- und Diorama-Modus.
Ultimate Edition: Der zusätzliche DLC-Inhalt ist zwar unterhaltsam, aber nicht bahnbrechend. Die Verbesserungen des Diorama-Modus sind eine willkommene Ergänzung für diejenigen, die diesen Aspekt des Spiels mögen.
Insgesamt: Gundam Breaker 4 ist ein fantastisches Spiel, besonders für Gunpla-Enthusiasten. Während die Geschichte anständig ist, liegt der eigentliche Reiz in der unglaublich umfassenden Anpassung und dem fesselnden Gameplay. Die PC-Version, insbesondere auf Steam Deck, bietet ein starkes tragbares Erlebnis. Die Switch-Version ist spielbar, weist jedoch Leistungsprobleme auf. Die PS5-Version bietet das beste visuelle Erlebnis. Für Fans des Genres sehr zu empfehlen.
Gundam Breaker 4 Steam Deck-Rezension: 4,5/5